Wo einst Salz gefördert wurde, treffen heute Ausflügler und Erholungsbedürftige aus allen Himmelsrichtungen aufeinander. Bad Rothenfelde ist ein beliebter Kurort aus dem Osnabrücker Land, der zu jeder Jahreszeit mit speziellen Attraktionen lockt.
Die Anfänge des Kurorts
Die Anfänge von Bad Rothenfelde als Kurort und Heimat eines Gradierwerks gehen auf das Jahr 1724 zurück. Damals entdeckten Menschen vor Ort eine Solequelle, dank der ungefähr 100 Jahre lang Salz gefördert und produziert wurde. Im 19. Jahrhundert wurde der Kurbetrieb mit Inhalation und Solebädern aufgenommen. Seit dem Jahr 1905 trägt Rothenfelde offiziell den Zusatz „Bad“ in seinem Namen. Nachdem der Wohlfühlort ab der Mitte der 1960er Jahre offiziell als staatliches Heilbad anerkannt wurde, gilt die Heimat des Gradierwerks heute als typischer Kurort mit Annehmlichkeiten wie Bädern, Kliniken und Parkanlagen. Das Salz kommt heute ausschließlich zu Heilzwecken zum Einsatz.
Charakteristik des Ausflugs
Ausflugsregion: Bad Rothenfelde, Osnabrücker Land, Nordrhein-Westfalen | |
Sehenswertes & Hightlights: Gradierwerke, diverse Kureinrichtungen & Heilbäder | |
Anspruch/Schwierigkeit: Leicht zu erreichendes Ausflugsziel |
Hier befindet sich Bad Rothenfelde
Ideal für Freiluft-Inhalatorien
Wahrzeichen des kleinen Städtchens sind die zwei Gradierwerke, welche Kurgästen als Freiluft-Inhalatorien zur Verfügung stehen. In der Vergangenheit unterstützten die Gradierwerke die Salzfabriken, um den Salzgehalt von Sole mithilfe des Gradierens zu steigern. Hierfür wurde die Sole unmittelbar in die Gradierwerke gepumpt, das daraufhin an mit Schwarzdorn-Reisig umhüllten Wänden herabrieselte. Dadurch erhöhte sich der Salzgehalt. Diese Funktion erfüllen die in Bad Rothenfelde erbauten Gradierwerke noch heute. Allerdings dienen die imposanten Bauten heute ausschließlich als Kureinrichtung. Mit einem Salzgehalt von ungefähr fünf Prozent bahnt sich die Sole aus der 180 Meter unter der Erde befindlichen Quellen ihren Weg bis zum Gradierwerk. Stetiges Abtropfen der Sole an den Wänden sorgt dafür, dass sich der Salzgehalt auf bis zu 25 Prozent erhöht. Im Rahmen von Inhalations-Gängen haben Kurgäste die Möglichkeit, den aufkommenden Salznebel intensiv einzuatmen – eine Wohltat für alle Menschen, die an Allergien oder Atemwegs-Erkrankungen leiden.
Ein Gradierwerk der Superlative
Die Abmessungen der Gradierwerke sind riesig. Das ältere Gradierwerk misst stolze 114 Meter, das neuere Werk ist ganze 412 Meter lang. Mit diesen Dimensionen ist das modernere Gradierwerk die älteste noch immer funktionierende Anlage in dieser Form in ganz Westeuropa. Das Dach des neuen Gradierwerks gibt den Blick auf die Stadt frei. Zudem können Interessenten an Führungen teilnehmen. Zum Teil finden die Besichtigungstouren durch unterirdische Solegänge statt.
Ideal für Wellness-Enthusiasten
Das historische Kulturmittelhaus ist heute ein beliebter Anlaufpunkt für alle Wellnessfans, die sich bei therapeutischen Anwendungen wie Lymphdrainagen, Physiotherapie oder Massagen erholen möchten. Salz kommt wiederum bei Behandlungen wie Solebädern oder in der Salzgrotte zum Einsatz. Zur warmen Jahreszeit stehen in Bad Rothefeld außerdem die Tore eines Sole-Freibads offen. Zudem gibt es eine moderne Therme mit verschiedenen Saunen, Solebecken und weiteren Wellnessangeboten.
Sieben Kureinrichtungen für verschiedene Therapien
Insgesamt gibt es in Bad Rothenfelde sieben Einrichtungen und Kliniken, in denen sich Patienten der Kraft der Sole bedienen und therapeutische Behandlungen in Anspruch nehmen können. Eine dieser Institutionen ist auf die Behandlung von Augenerkrankungen ausgelegt, weitere Einrichtungen auf dermatologische und orthopädische Therapien spezialisiert. Zugleich sind die Kureinrichtungen auf eine Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, rheumatische Beschwerden, Psychosomatik oder Stoffwechselkrankheiten spezialisiert. Der Erholungseffekt ist in Bad Rothenfelde vorprogrammiert. Mannigfaltige gepflegte Parkanlagen und abwechslungsreiche Freizeitangebote tragen zum Wohlbefinden bei. Deshalb profitieren Gäste in dem Heilbad von optimalen Bedingungen, um Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen.
Wanderungen durch die Umgebung
Vor Ort lassen sich viele Ruhesuchende und Wellnessenthusiasten auch nicht die Chance entgehen, Wanderungen durch den nahegelegenen Teutoburger Wald zu unternehmen. Zum Teil sind die Wandertouren auch ein fester Bestandteil von Kurprogrammen, die Gäste in dem Heilbad wahrnehmen. Mehrere Rundwege führen zum nur drei Kilometer entfernten rund 200 Meter hohen „Kleinen Berg“. Wer eine Wanderung in weiter entfernte Gefilde plant, ist nach knapp sechs Kilometern in Bad Laer angelangt. Der etwa 100 Kilometer lange Rundweg „Ahornweg“ führt ebenfalls an Bad Rothenfelde vorbei.
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