Königsbrück, die Kamelienstadt an der „via regia“, liegt am westlichen Rand der Oberlausitz unweit von Dresden. Im Naturschutzgebiet „Königsbrücker Heide“ lassen sich seltene Pflanzen und so manches verschollen geglaubtes Tier entdecken. Doch auch in der Stadt gibt es viele Sehenswürdigkeiten – und ein Blütenmeer im Kamelienhaus. Hier findest du alles Wissenswerte für deinen Ausflug nach Königsbrück.
Umgeben von Heideland im Norden und Süden versprüht die Innenstadt von Königsbrück mittelalterlichen Charme. Sehr sehenswert ist das um 1700 erbaute Schloss Königsbrück mit seinem Park und berühmten Kamelienhaus. Die seit 1825 in Königsbrück heimischen Kamelien sind die ältesten zusammenstehenden Kamelien in Europa nördlich der Alpen. Vor allem während der Blütezeit zwischen Januar und April ist ein Ausflug in das Kamelienhaus lohnenswert. Historische Zeitzeugen finden Besucher an der Baderbrücke aus dem Jahr 1558 sowie in der Löwenapotheke aus dem Jahr 1690. Die bedeutenden Bauwerke entlang der „via regia“ sind detailgetreu nachgebaut und repräsentieren Sehenswürdigkeiten entlang der mittelalterlichen europäischen Ost-West-Verbindung von Krakau über Görlitz bis vorerst Saarbrücken. Die „via regia“ führt wie der Pilgerweg bis nach Santiago de Compostela.
Blütenmeer und Ausstellungen im Kamelienhaus
Königsbrück ist stolz darauf, gleich drei Generationen an Kamelien zu beheimaten. Dies ist einmalig in Deutschland. Die älteste Generation ist vermutlich 190 Jahre alt und über 5 Meter hoch. 9 Exemplare aus der Seidel’schen Hofsammlung der sächsischen Könige und 15 Spalierkamelien können im Kamelienhaus bewundert werden. Besucher erfreuen sich an einem einzigartigen Blütenmeer mitten im kalten Winter. Dank der zweiten Hauptblüte der bis zu zwei Meter großen 2. und 3. Generation kannst du dich an den schönsten Sorten das Herz erfreuen.
Ein „Hauch einer Fee“ lässt sich bei der neuen großen Duftkamelie (minato-no-akebono) erhaschen. Ihre zarten rosa Blüten verbreiten einen ebenso zarten Duft – jeder Besucher ist fasziniert. Kamelien haben bekanntlich so schöne Blüten, dass sie nicht duften müssen. Jetzt aber steht in Königsbrück eine herrliche Ergänzung.
Parallel zu den Kamelien lohnt sich eine Besichtigung des Modellprojekts „via regia“ des Heimatvereins. Die berühmte Handelsstraße wird in Modellen 1:25 historischer Gebäude Deutschlands und Polens nachgebildet, ebenso der Sechs-Städte-Bund. Die Modelle sind filigrane Kunstwerke. Die Ausstellung befindet sich „Am Schlosspark“ und ist nur 300 Meter von den Kamelien entfernt.
Weitere Besonderheiten in Königsbrück
- In der Hauptkirche zeigt der Heimatverein die Ausstellung „Grenz- und Friedenskirchen der Oberlausitz“. Erstellt durch den Historiker Dr.- Lars-Arne Dannenberg erfolgt hier ein beeindruckender Rückblick ins Mittelalter – Reformation und Gegenreformation mit den Auswirkungen auf die Region.
- Wenn das Wetter mitspielt, hat Königsbrück auch wunderschöne Wandermöglichkeiten zu bieten. Am „Biberlehrpfad“ (ab Freundschaftssee) gibt es zahlreiche Informationen zur Natur mit sehr schönen Rastmöglichkeiten und Ausblick. Um den See herum kann man die „Bleistifte“ der Biber beobachten und mit etwas Glück ist auch eine Biberburg zu sehen.
- Der Weg durch den Schlosspark, durch die einmalige Flüsterallee, vorbei an einem imposanten Eisenbahnviadukt kann man einen tollen Ausblick auf Königsbrück vom Scheibischen Berg aus genießen. Wer weiterwandert Richtung Reichenau kommt an der Pulsnitz durch ein langgezogenes, idyllisches Tal, was wie ein Canyon anmutet – das Tiefental. Wer will, kann dann auch von Reichenau auf den Keulenberg und über Gräfenhain zurück nach Königsbrück wandern.
- Im Mai ist die Ginsterblüte einmalig – riesige Teppiche in Gelb, das lockt zu einem Spaziergang auf den Aussichtsturm Königsbrücker Heide. Der Weg dahin führt übrigens an alte Atombunker der sowjetischen Armee vorbei und etwas abseits findet man eine von Bibern geprägte, wunderschöne Landschaft – man kommt sich vor wie in Sibirien. Doch Achtung: Auch Wölfe fühlen sich hier wohl. Seit 2011 lebt in der Königsbrücker Heide ein Wolfsrudel.
- Darüber hinaus kann zum 11. Tag der Töpfereien Deutschlands am 12./13. März eine der ältesten Töpfereien Sachsens – Töpferei Frommhold Königsbrück besichtigt werden. Die historischen Brennöfen sowie der gänzlich neue Tischofen sind besonders sehenswert. In Sachsen nehmen zahlreiche Töpfereien teil, in denen Besucher jeweils von 10 – 18 Uhr den Töpfern über die Schulter schauen können. Auch die Töpferei Frommhold hat an diesem Wochenende geöffnet und präsentiert Ihre Werkstatt sowie eine neues Dekor. Vorführungen mit dem Töpferfeuer sind ebenfalls geplant.
Königsbrück Tourist-Information
Tel.: (03 57 95) 4 25 55
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