(djd). Sich wie ein Burgfräulein fühlen, in die Welt der edlen Ritter eintauchen oder neue Fakten über das Leben im Mittelalter lernen: Burgen und alles, was zu ihnen gehört, faszinieren Menschen jeden Alters. Wer so richtig in die Welt der Burgen, Schlösser und Ruinen eintauchen möchte, findet im Süden Thüringens ein Museum der besonderen Art.
Das Burgenland Thüringen
Südlich des Thüringer Waldes thront weithin sichtbar die Veste Heldburg oberhalb der Stadt Heldburg. Die mittelalterliche Burganlage wurde erstmals 1317 urkundlich erwähnt und ist heute Sitz des Deutschen Burgenmuseums. Das verwundert kaum, schließlich wurde die Veste Heldburg im 16. Jahrhundert zum Bergschloss mit einem der bedeutendsten Renaissancebauten in Mitteldeutschland ausgebaut. Hinzu kommt die Vielfalt an Burgen, Burgruinen und Schlössern des Thüringer Burgenlands. Es hat eine der höchsten Dichten mittelalterlicher Burgen der Bundesrepublik. Diese Vielfalt lässt sich während des Thüringer Burgenjahrs unter anderem vom 18. Mai 2024 bis zum 6. Januar 2025 in der Sonderausstellung "Dein Burgenland Thüringen" im Deutschen Burgenmuseum entdecken. Informationen zu besonderen Veranstaltungen wie dem Open-Air-Kino oder dem Nostalgie-Markt Anno 1900 gibt es unter www.deutschesburgenmuseum.de.
Eine Reise durch das Mittelalter
Die Sonderausstellung lädt zu einer Reise durch das Burgenland Thüringen ein. Luftaufnahmen und einzelne repräsentative Exponate veranschaulichen die Besonderheiten von 34 Burgen, an einzelnen Stationen kann man "Rast" auf einer Burg machen und sich mithilfe zeitgetreuer Karten einen historischen Überblick verschaffen. In Interviews werden die verschiedenen heutigen Besitzverhältnisse von Burgen deutlich gemacht, zudem gibt es Informationen zum Burgentourismus in Thüringen.
Eine weitere Besonderheit stellt die letzte Ebene der Ausstellung dar: Hier reisen die Besucherinnen und Besucher durch die Forschungsgeschichte über die Burgen Thüringens. Diese setzte früh ein, bereits 1713 und 1715 erschienen zwei Werke zu Burgen in Deutschland unter dem Pseudonym Melissantes (Johann Gottfried Gregorius). "Im gleichen Zeitraum entstanden auch die ersten Abhandlungen zu einzelnen Burgen wie der bekannten Wartburg, die Unesco-Weltkulturerbe ist", sagt Museumsleiter Dr. Wilfried E. Keil. "Daneben zeigen aktuelle Forschungen, dass wir noch längst nicht alles über die mittelalterlichen Bauten und das Leben damals wissen." Am Ende der Tour kann man das eigene Wissen in einem Spiel testen und sich anschließend im neu eröffneten Burgrestaurant Helene mit Aussicht über die Region stärken.