Zwischen Rathewalde und Rathen hat der Grünbach über Jahrhunderte eine romantische Felsenschlucht geformt. Der Amselgrund zählt mit seinen bizarren Felsformationen, welche abseits des Tals entdeckt werden können, zu einem der vielen Highlights in der Vorderen Sächsischen Schweiz. Der Grünbach, oder häufiger auch Amselgrundbach genannt, entspringt im Granit in der Ortschaft Rathewalde. Mit seinen knapp 500 Einwohnern ist Rathewalde ein Ortsteil vom etwa 6 Kilometer entfernten Hohnstein. Wer die Burg Hohnstein und das Polenztal entdecken möchte, dem sei der Artikel Polenztal Wandern ans Herz gelegt. Diese Rundwanderung führt bis zum Amselsee kurz vor Rathen und von dort über die spektakulären Honigsteine wieder zurück. Disclaimer: Schwindelfreiheit, gute Trittsicherheit und festes Schuhwerk werden zwingend vorausgesetzt, um die zwar nur kurzen, aber dennoch steilen Abschnitte an den Honigsteinen zu meistern.
Charakteristik der Wanderroute
Wanderregion: Rathewalde, Rathen, Vordere Sächsische Schweiz | |
Sehenswertes & Highlights: Amselsee, Honigsteine - Gratwanderung inkl. kleineren Kletterpassagen | |
Anspruch/Schwierigkeit: Schwere Tour | |
Distanz: 8,18 km | |
Gehzeit: ca. 3 Stunden | |
Höhenmeter: 250 m bergauf, 250 m bergab |
Wanderkarte der Rundwanderung
Flussabwärts zu den Tretbooten
Die Wanderung zu den Honigsteinen beginnt in Rathewalde. Direkt am Ortseingang aus Richtung Lohmen kommend befindet sich ein kostenpflichtiger Parkplatz "Zur Hohburkersdorfer Höhe". Direkt in Rathewalde an der Evangelisch-Lutherischen Kirche befindet sich ein weiterer kostenpflichtiger Wanderparkplatz. Vorbei an der Gaststätte Lindengarten folgt kurze Zeit später mit der Rathewalder Mühle eine weitere Einkehrmöglichkeit, die der geneigte Wanderer bei der Rückkehr in Betracht ziehen kann. Der Weg durch den Amselgrund führt stetig dem Grünbach folgend bergab bis man den Amselfall und die gleichnamige Amselfallbaude erreicht. Auf Grund der Gefahr von Felsstürzen ist die Baude seit 2019 geschlossen und es werden Felssicherungsmaßnahmen durchgeführt. Wann mit einer Wiedereröffnung zu rechnen ist, ist derzeit nicht abzusehen (Stand: November 2021). Der Grünbach führte zum Zeitpunkt der Wanderung wenig Wasser, sodass der sonst 10 Meter hohe Wasserfall beim Vorbeigehen fast übersehen wurde. Auf den Pegelstand des kurz vor Rathen befindlichen Amselsee hatte das jedoch zum Glück keine Auswirkungen. Der etwa 540 Meter lange Stausee erfreut sich bei Touristen, nicht zu letzt wegen der ausleihbaren Tret- und Ruderboote, größter Beliebtheit. Die unmittelbare Nähe zum Kurort Rathen sorgt zusätzlich dafür, dass der Amselsee häufig stark frequentiert ist. Die tollen Ausblicke auf die Lokomotive, den Talwächter und weitere markante Gipfel tun ihr übriges für den hohen Publikumsverkehr. Dieser soll sich für den zweiten Teil der Wanderung aber deutlich reduzieren.
Mit ganzem Körpereinsatz hoch hinauf
Nach dem der erste Teil der Wanderung durch den Amselgrund angenehm leicht war, wird es nun anstrengender. Über die Brücke geht es auf der anderen Seite des Amselsees ein Stück zurück bis rechter Hand ein Pfad, der Saugrund, durch den Wald steil nach oben führt. Hierbei handelt es sich nicht um einen Wanderweg, sondern um einen Zustieg zum Kletterfelsen. Durch das Geäst sind die ersten Felsen immer deutlicher zu erkennen, während der Weg unermüdlich über Stufen und Holztreppen nach oben führt. Die Hände müssen spätestens an der Stelle zwischen den Feldsteinen und den Honigsteinen zur Hilfe genommen werden. Um in den Genuss des herrlichen Panoramas inkl. Bastei, Gansriff, Amselspitze & mehr zu kommen, müssen etwa 10 Meter am Felsen nach oben geklettert werden. Es gibt genug Tritte und Möglichkeiten zu Greifen und der Aufstieg zu den Honigsteinen sollte so für Jeden machbar sein. Auch für Kinder, unter entsprechender Aufsicht, ist dieser Abschnitt machbar. Auf das Mitführen von Hunden sollte über diese Route verzichtet werden. Oben angelangt gibt es jede Menge fantastische Ausblicke und weitere Felsen, die vorsichtig bestiegen werden können. Zu den weiteren bekannten Gipfeln wie der Lokomotive, der Lammscheibe und dem Bienenkorb geht es vorbei am Maiturm durch einen kleinen Waldabschnitt. Hinweis: Der Pfad führt ganz dicht entlang des Felsen und kann leicht übersehen bzw. mit anderen Kletterpfaden und -zustiegen verwechselt werden.
Malerischer Abstieg
Nach dem man die Zeit bei den Honigsteinen genossen hat, heißt es Abschied nehmen. Zwischen Lamm und Honigsteinnadel führt ein steiler Weg bergab. Etliche Stufen später befindet man sich wieder auf offiziellen Wanderwegen. Auf dem Pionierweg geht es wieder in Richtung Amselgrund und zurück nach Rathenwalde. Um den Rückweg abwechslungsreicher zu gestalten, war die Tour über den Rathensteig und Langes Horn geplant. Leider waren die Wanderpfade zum Zeitpunkt der Wanderung nicht begehbar. Sollte dies wieder möglich sein, folgt zu gegebener Zeit ein Update des Beitrags. Nichtsdestotrotz gehören die Honigsteine und der Amselgrund zu den Wander-Highlights in der Sächsischen Schweiz. Wer auf der Suche nach einer passenden Unterkunft im Nationalpark ist, findet unter Übernachtung Elbsandsteingebirge verschiedene Ferienwohnungen, Pensionen und Hotels.
Bilder und Eindrücke der Wanderung zu den Honigsteinen
Romantische Waldwege im Amselgrund
Tretboot fahren mitten im Nationalpark Sächsische Schweiz » der Amselsee macht's möglich
Blick über den Amselsee auf die "Lokomotive"
Der Saugrund in Richtung Honigsteine
Der Aufstieg zu den Honigsteinen erfolgt nicht über offizielle Wanderwege!
Ein Teil der Kletterpassage an den Honigsteinen
Ausblick von den Honigsteinen » im Hintergrund die Bastei
Wanderwege bei den Honigsteinen
Entlang an der Honigsteinnadel
Gemütlicher Teils des Abstiegs auf dem Pionierweg Richtung Amselgrund