An den schönsten Gipfeln, Ortschaften und Sehenswürdigkeiten des Erzgebirges vorbei, erstreckt sich der Kammweg. Dem Auf und Ab von Tälern und Wäldern folgend, erobern Wanderer auf dem 289 Kilometer langen Kammweg das Erzgebirge und Vogtland. Insgesamt unterteilt sich der Kammweg in 17 Tagesetappen, die mal mehr oder auch etwas weniger lang sind. Und jeder einzelne Kilometer verspricht puren Wandergenuss.
Die Historie des Kammwegs
Die Geschichte des einst längsten Fernwanderwegs aus dem deutschsprachigen Raum geht bis auf den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Einst führte der Wanderweg an den Kammlinien des Elstergebirges, Erzgebirges, der Böhmischen Schweiz (Elbsandsteingebirge), des Lausitzer Gebirges, des Jeschkengebirges, des Iser- und Riesengebirges, des Glatzer Schneegebirges sowie des Altvatergebirges vorbei. Nachdem die einheitliche Markierung durch Ereignisse wie das Ende des Zweiten Weltkriegs aufgegeben wurde, wurde der Wanderweg in den 1990er Jahren neu markiert. Heute ist der Kammweg Teil des Europäischen Fernwanderwegs E3, der sogar Regionen wie das türkische Istanbul und Santiago de Compostela miteinander verbindet. Die Einweihung des Kammwegs Erzgebirge – Vogtland erfolgte im Jahr 2011. Seitdem befindet sich der Wanderweg ausschließlich auf deutscher Seite und nimmt vom Osterzgebirge in Geising bis in Richtung Blankenhain seinen Lauf.
Charakteristik der Wanderroute
Wanderregion: Erzgebirge, Vogtland, Sachsen, Deutschland | |
Sehenswertes & Highlights: Fichtelberg, Glashüttenmuseum, Naturschutzgebiet Schwarzwassertal, Schutzgebiete "Grünes Band Sachsen & Thüringen" | |
Anspruch/Schwierigkeit: Anspruchsvolle Tour | |
Distanz: ca. 300 km | |
Gehzeit: ca. 85 Stunden | |
Höhenmeter: 6.300 m bergauf, 6.450 m bergab |
Wanderkarte des Kammweg
Etappe 1: Von Geising nach Holzau
Die 24,5 Kilometer lange Startetappe beginnt am 824 Meter hohen Geisingberg und verläuft am Bergbaumuseum Altenberg bis zum 905 Meter hohen Kahleberg vorbei. Daraufhin verläuft der Wanderweg durch das Naturschutzgebiet Hemmschuh über das Eisenbahnmuseum Neuhermsdorf bis zum 806 Meter hohen Aussichtspunkt Steinkuppe.
Etappe 2: Von Holzhaus nach Sayda
Diese zwölf Kilometer lange Etappe beginnt am höchsten Punkt an der Fischerbaude Holzhau im Muldental und führt über das Brauereimuseum Rechenberg bis hin nach Sayda Kreuztanne.
Etappe 3: Von Sayda nach Seiffen
Diese Etappe ist nur zehn Kilometer lang und verbindet die Kreuztanne Sayda mit dem Glashüttenmuseum sowie Schlosspark Purschenstein. Unterwegs begegnen Wanderer dem Nussknackermuseum Neuhausen, in dem sich der kleinste und größte Nussknacker der Welt befindet. Die nächsten Stationen sind der 789 Meter hohe Schwartenberg und das erzgebirgische Weihnachts-Städtchen Seiffen.
Etappe 4: Von Seiffen nach Olbernhau
Auf dieser 11,5 Kilometer langen Route begegnen Wanderer dem Reicheltberg und Hirschberg. Besondere Attraktionen auf dieser Strecke sind die Bergkirche Oberneuschönberg und der Denkmalskomplex Saigerhütte.
Etappe 5: Von Olbernhau nach Kühnhaide
Diese 21 Kilometer lange Strecke ist eine recht große Herausforderung, da Wandersleute bis zu 618 Höhenmeter überwinden. Ziele dieses Wanderpfads sind der Denkmalkomplex Saigerhütte mit dem Aussichtspunkt Stösserfelsen, der Große Steinbach, Lehmheider Teich sowie der Kräuterlehrpfad Rübenau. Ein weiteres Highlight der Strecke ist das Naturschutzgebiet Schwarzwassertal.
Etappe 6: Von Kühnhaide nach Satzung
Auf der sechsten Etappe erfreuen sich Wanderer an Attraktionen wie dem Schwarzwassertal, dem Moorlehrpfad Stengelhaide oder der Reissigmühle. Nach rund 14 Kilometern ist der Aussichtsberg Hirtstein mit Basaltaufbruch erreicht.
Etappe 7: Von Satzung nach Bärenstein
Die siebte Etappe vereint Stationen wie den Hirtstein, die Pressnitztalbahn und Jöhstadt. Der Grenzweg führt zudem an der Brettmühle und dem Pöhlwassertal vorbei. Besonderes i-Tüpfelchen ist der Bärenstein samt Aussichtsturm und Berggasthaus.
Etappe 8: Vom Bärenstein zum Fichtelberg Kurort Oberwiesenthal
Diese Etappe führt mit dem Fichtelberg zum höchsten Punkt in Sachsen. Auf dieser Route lassen Wanderer den Berg Bärenstein, die Talsperre Cranzahl, die Toskabank und den Erlebnispfad Bimmelbahn hinter sich. Die nächsten Zwischenziele sind der Fichtelchen Erlebnispfad, der Kreuzbrückfelsen sowie das Fichtelbergplateau.
Etappe 9: Von Oberwiesenthal nach Rittersgrün
Diese Etappe ist etwas weniger anspruchsvoll als die letzten beiden Wanderrouten. Auf dieser Strecke treffen Wanderfreunde nach dem Fichtelberg auf die Ski-Arena zur Bächelhütte, den Wettinplatz mit Fuchslochstollen sowie das Rittersgrün mit Sächsischem Schmalspurbahnmuseum.
Etappe 10: Von Rittersgrün nach Johanngeorgenstadt
Auf dieser zehn Kilometer langen Strecke durchwandern Aktivurlauber das Naturschutzgebiet Halbemeile sowie das Naturdenkmal Himmelswiese. Anschließend nimmt der Kammweg vom Anton-Günther-Weg in Richtung Johanngeorgenstadt mit dem Schaubergwerk Glöck seinen Lauf.
Etappe 11: Von Johanngeorgenstadt nach Weitersglashütte
Auf dieser 14 Kilometer langen Route geht der Weg vom Schaubergwerk Glöckl über das Loipenhaus im Steinbachtal bis zum Auersberg vorbei. Auf dem zweithöchsten Berg Sachsens befindet sich eine Aussichtsplattform, bevor der Wanderweg über den Dorfring Wildenthal bis nach Weiterglashütte verläuft.
Etappe 12: Von Weitersglashütte nach Mühlleithen
Bei dieser 14 Kilometer langen Strecke lassen Wanderer das Erzgebirge hinter sich. Der Weg führt an Carlsfeld mit seiner Rundkirche, dem Naturschutzgebiet Drei Bächle oder Morgenröthe-Rautenkranz vorbei. Anschließend erscheint der Wintersportort Mühlleithen am Horizont.
Etappe 13: Von Mühlleithen nach Schönbeck
Die folgenden 15 Kilometer verbinden den Wintersportort Mühlleithen mit dem Besucherbergwerk „Grube Tannenberg“ und dem Naherholungsgebiet am Meiler.
Etappe 14: Von Schöneck nach Eichigt
Dieser Teil der Wanderstrecke verläuft vom IFA Ferienpark Schöneck über eine mittelalterliche Kirche in Wohlbach bis durch das Tal der Weißen Elster entlang. Weitere Orientierungspunkte sind das Tetterweinbachtal oder die Ortschaft Gettengrün.
Etappe 15: Von Eichigt bis zum Burgsteingebiet
Mit einer Gesamtlänge von 21 Kilometern vereint dieser Streckenabschnitt das Schutzgebiet „Grünes Band“ nahe Tiefenbrunn, Bobenneukirchen, die Talsperre Dröda sowie die Vorsperren Bobenneukirchen und Ramoldsreuth. Besondere Attraktionen sind der Burgstein samt Burgsteinruinen und das Hermann-Vogel-Haus in Krebes.
Etappe 16: Vom Burgsteingebiet nach Hirschberg
Die 23 Kilometer lange vorletzte Etappe verläuft an der Kienmühle im Kemnitzbachtal, dem Schutzgebiet „Grünes Band Sachsen“ und Attraktionen wie dem Naturschutzgebiet Hag und dem Hängesteg Hirschberg vorbei.
Etappe 17: Von Hirschberg nach Blankenstein
Ganze 13 Kilometer ist die letzte Wanderetappe lang, die vom Hirschberg durch das Schutzgebiet „Grünes Band Thüringen“ nach Blankenberg samt Kirche, Schlossruine und Aussichtspunkt „Hochzeitskorb“ führt.