Die Insel Rügen, Deutschlands größte Insel, ist für eine Vielzahl von Attraktionen und natürlichen Schönheiten bekannt. Die Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund, Seebrücken, Ostseebäder, der Rasende Roland, Kap Arkona und jede Menge Strände sind nur ein paar der vielen Highlights, die jährlich eine Vielzahl von Touristen auf die Ostseeinsel ziehen. Die über 60 km, zum Teil feinster Sandstrand, machen Rügen vor allem im Sommer für Familien und Badeurlauber attraktiv. Das flache Gelände eignet sich ebenfalls hervorragend für ausgedehnte Fahrradtouren. Aber auch Wanderer kommen auf Rügen nicht zu kurz. Die folgende Wandertour kann mit Fug und Recht als die nördlichste Insel-Wanderung Deutschlands bezeichnet werden (mögliche Touren auf Sylt oder Föhr werden an dieser Stelle einfach mal ausgeblendet) und führt von Dranske überwiegend am Meer entlang bis zum Kap Arkona. Landschaftlich zeigt sich Rügen bei dieser Wanderung von ihrer abwechslungsreichen Seite.
Charakteristik der Wanderroute
Wanderregion: Rügen, Dranske, Nonnevitz, Mecklenburg-Vorpommern | |
Sehenswertes & Highlights: Kap Arkona, Märchenwald, Naturschutzgebiet Nordwestufer Wittow und Kreptitzer Heide, Siebenschneiderstein | |
Anspruch/Schwierigkeit: Mittelschwere Tour | |
Distanz: 18,50 km | |
Gehzeit: ca. 5 Stunden | |
Höhenmeter: 80 m bergauf, 40 m bergab |
Wanderkarte der Wanderung auf Rügen
Früher Militär - heute Tourismus
Los geht's in der kleinen Gemeinde Dranske. Obwohl Dranske vielleicht nicht so bekannt ist wie andere Orte auf Rügen, bietet es doch eine einzigartige Kombination aus natürlicher Schönheit, Ruhe und einem Einblick in die interessante Geschichte der Region. Während des Kalten Krieges gab es hier einen Marinestützpunkt der Nationalen Volksarmee der DDR. Heute kann man in einigen Bereichen noch Überreste und Denkmäler finden, die an diese Zeit erinnern. Vom Strandhotel Dranske führt der Weg einmal direkt durch die Ortschaft bis zur kleinen Ferienhaussiedlung Rehbergort. Von hier aus folgt man der gepflasterten Straße entlang von Feldern nach Lancken. Optional kann man auch hier schon am Meer entlang laufen. Vom Strand Goos kann man einen schönen Blick auf die nicht weit entfernte Insel Hiddensee erhaschen. Nach dem durch das traditionell und ländlich geprägte Lancken-Granitz hindurchgelaufen ist, erreicht man kurze Zeit später das Naturschutzgebiet Wittower und Kreptitzer Heide. Dieses Areal auf der Halbinsel Wittow zeichnet sich durch seine einzigartige Landschaft und Biodiversität aus und ist ein wichtiger Lebensraum für viele seltene Pflanzen- und Tierarten.
Jetzt wird's touristisch & märchenhaft
Der folgende Abschnitt dieser Wanderung ist durch eine Vielzahl von Campingplätzen, Feriendörfern und Ferienhäusern geprägt. Der wunderschöne Nordstrand ist aber auch prädestiniert zum Urlaub machen und so haben die vielen im Kiefernwald befindlichen Unterkünfte auch definitiv ihre Daseinsberechtigung. Das Regenbogencamp Nonnevitz und die Feriensiedlung Schwalbennest sind nur zwei Empfehlungen für Outdoor-affine Urlauber. Von nun an führt der Wanderweg die gesamte restliche Zeit direkt an der Ostsee entlang. Und das dies keinesfalls eintönig ist, zeigt sich gleich am nächsten Highlight der Rügen-Wanderung. Die Rede ist vom Märchenwald (oder Zauberwald) zwischen Nonnevitz und Scharbe. Das Dickicht und die bizarr, vom Ostseewind verformten Bäume wirken unwirklich und träumerisch zugleich. Wer das erste Mal durch den Märchenwald geht, wird unweigerlich begeistert sein und dieses Waldstück sicherlich nicht so schnell wieder vergessen.
Wildes Nordufer & Kap Arkona
Das letzte Drittel der Wanderung verläuft am Nordufer Wittow und den Hohen Dielen. Immer wieder erhält man fantastische Ausblicke über die Ostsee. An vereinzelten Stellen ist der Abstieg ans Wasser hinunter möglich und lädt zu einer Rast ein. Der Wanderweg selbst verläuft oberhalb der Dünen entlang eines schmalen Baumstreifens. Das Landesinnere ist überwiegend durch Felder und Landwirtschaft geprägt. Kurze Zeit später erreicht man Gellort, den nördlichsten Punkt der Insel Rügen. Hier befindet sich mit dem Siebenschneiderstein ein weiterer Touristenmagnet. Dabei handelt es sich um einen schätzungsweise 160 Tonne schweren Findling und damit zu einem der größten Findlinge in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Der Siebenschneiderstein wurde während der letzten Eiszeit vor etwa 12.000 bis 15.000 Jahren durch Gletscherbewegungen aus Skandinavien in die Region transportiert.
Nun erreichen wir das Ziel der Wanderung: Kap Arkona mit seiner beeindruckenden Steilküste. Dieser Ort zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten auf Rügen und zieht durch seine historischen Leuchttürme, den Peilturm und die landschaftliche Schönheit jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Es ist ein Ort, der sowohl kulturell als auch naturhistorisch viel zu bieten hat und einen tiefen Einblick in die maritime Geschichte sowie die Natur der Ostseeinsel Rügen gewährt.
Leuchtfeuer Kap Arkona
Das Kap beherbergt zwei Leuchttürme, die beide als Navigationshilfen für die Schifffahrt eine lange Geschichte haben:
- Der Schinkelturm: Der ältere der beiden Leuchttürme, bekannt als Schinkelturm, wurde 1826/1827 nach einem Entwurf des berühmten preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel erbaut. Der Turm ist aus Backstein gefertigt und war bis 1905 in Betrieb. Er ist ca. 19,3 Meter hoch und bietet heute, nachdem er für Besucher geöffnet wurde, eine atemberaubende Aussicht. Seine Architektur und historische Bedeutung machen ihn zu einem kulturellen Highlight.
- Der Neue Leuchtturm: Um den Anforderungen moderner Navigationshilfen gerecht zu werden, wurde 1902 ein neuer Leuchtturm in Betrieb genommen, der nur wenige Meter vom Schinkelturm entfernt steht. Dieser Turm ist mit 35 Metern deutlich höher und dient bis heute als aktives Leuchtfeuer für die Schifffahrt. Von seiner Aussichtsplattform bietet sich ein weitreichender Blick über das Meer und die umliegende Landschaft.
Peilturm Kap Arkona
Der Peilturm, der während des Zweiten Weltkriegs als Marinepeilturm erbaut wurde, ist ein weiteres markantes Bauwerk auf Kap Arkona. Ursprünglich für militärische Zwecke genutzt, dient der Turm heute als Teil eines Museums, das die Geschichte und die Natur der Region dokumentiert. Besucher können den Turm erklimmen und ebenfalls die Aussicht genießen.
Bilder und Eindrücke der Wanderung von Dranske zum Kap Arkona
Reetdach-gedeckte Häuser in Rehbergort bei Dranske
Blick rüber zur Insel Hiddensee vom Strand Goos
Auf Feldwegen entlang nach Lancken
Für Wanderer & Radfahrer: alles ist super ausgeschildert
Naturschutzgebiet Nordwestufer Wittow und Kreptitzer Heide
Einer der vielen Strandzugänge am Nordstrand
Bungalows, Campingplätze, Ferienhäuser & Co. direkt an der Ostsee in Nonnevitz
Strandzugänge noch und nöcher
Willkommen im Märchenwald
Bizarr, faszinierend, beeindruckend & wunderschön
Küstenwanderung Rügen at its best
Tolle Ausblicke auf die Ostsee am Nordufer sind garantiert
Wildes Nordufer auf Rügen
Gemütlich Richtung Kap Arkona
Das Leuchtfeuer Kap Arkona
Der Peilturm Kap Arkona
Kap Arkona aus der Ferne