Auf schmalem Pfad zur Idagrotte

Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist für seine Vielfalt bekannt und bietet Touren und Ausflugsziele für jeden Geschmack und Anspruch. Diese Wanderung richtet sich an ambitioniertere Wanderer:innen und vereint touristische Highlights mit eher weniger bekannten Wanderzielen im Elbsandsteingebirge. Los geht es in Lichtenhain. Der Ort gehört der Stadt Sebnitz an und befindet sich im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Vom kostenpflichtigen Wanderparkplatz Lichtenhain liegt einem das Kirnitzschtal zu Füßen. Lichtenhain liegt auf etwa 320 Metern Höhe was zur Folge hat, dass es die ersten Meter der Wanderung erst einmal steil bergab geht. Vom Parkplatz bewegen wir uns entlang der Hauptstraße Richtung Dorfzentrum und kommen am Dorfladen Lichtenhain und dem Hotel Berghof Lichtenhain mit seinem liebevoll gestalteten Innenhof vorbei. Anschließend laufen wir auf dem Hörnelweg über Felder und Wiesen bis wir den Wald erreichen. Nun geht es auf einem engen Pfad steil abwärts entlang des Dorfbach Lichtenhain bis wir kurze Zeit später das erste touristische Highlight der Wanderung erreichen.

Charakteristik der Wanderroute

 

Wanderregion: Sächsische Schweiz, im Gebiet der Affensteine, Kirnitzschtal
Sehenswertes & Highlights: Felsentor Kuhstall inkl. Himmelsleiter, Frienstein, Idagrotte (für Mutige), Lichtenhainer Wasserfall
Anspruch/Schwierigkeit: Schwere Tour
Distanz: 12,6 km
Gehzeit: ca. 4,5 Stunden
Höhenmeter: 490 m bergauf, 480 m bergab

 

Wanderkarte der Rundwanderung

Auf einsamen & vielbegangenen Wegen

Ebenjener Dorfbach Lichtenhain bildet kurz vor der Mündung in die Kirnitzsch den Lichtenhainer Wasserfall. Leider büßte diese seit einem verheerenden Starkregen im Juli 2021 stark an Imposanz ein. Dennoch ist der am Endpunkt der Kirnitzschtalbahn gelegene Lichtenhainer Wasserfall weiterhin ein beliebtes Ausflugsziel und Ausgangspunkt für viele Wanderungen in alle Richtungen in der Sächsischen Schweiz. Als nächstes folgen wir ein kurzes Stück der Kirnitzschtalstraße. Über eine Brücke überqueren wir die Kirnitzsch und folgen der kreisrunden, roten Markierungen in Richtung Kuhstall. Auf der Kuhstallstraße vorbei am Münzstein geht es stetig bergauf, immer das Ziel Felsentor Kuhstall vor Augen. Kurze Zeit später erreichen wir das zweitgrößte Felsentor im gesamten Elbsandsteingebirge (das größte Felsentor ist das Prebischtor in der Böhmischen Schweiz). Der Kuhstall liegt auf dem 337 Meter hohen Neuen Wildenstein und bietet eine Aussichtsplattform mit toller Weitsicht. Wer den Ausblick noch einmal toppen möchte, nimmt die Himmelsleiter um auf das Felsentor Kuhstall zu gelangen. Platzangst sollte man bei der sehr engen bis in 27 Meter Höhe führenden Metallleiter jedoch nicht haben. Achtung: Die Himmelsleiter darf auf Grund der Enge nur aufwärts benutzt werden und bietet nicht genug Platz für zwei sich begegnende Wanderer:innen. Das Gasthaus "Am Kuhstall", welches Wanderer:innen mit allerlei Köstlichkeiten versorgt, sei an dieser Stelle auch erwähnt.

Sicheren Schrittes zum Frienstein

Nach dem der erste Teil der Wanderung zur Idagrotte durchaus häufig sehr stark frequentiert ist, wird es im Folgenden ruhiger - aber auch anstrengender. Über den Fremdenweg geht es von Kuhstall gemütlich abwärts. Wir folgen der Beschilderung Richtung Kleiner Winterberg. Das Wörtchen klein soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es der Aufstieg zum Kleinen Winterberg durchaus in sich hat. Zahlreiche Stufen und steile Pfade wollen erklommen werden bis der höchste Punkt des Kleinen Winterbergs erreicht wird. Die Obere Winterbergspitze ist 413 Meter hoch. Von nun an folgt man dem Affensteinweg - ein sehr schmaler Pfad entlang jeder Menge imposanter Felsformationen, Türmen und Spitzen. In der Ferne ist der Frienstein mit der Idagrotte bereits zu erkennen. Die Ausblicke und Panoramen sind fantastisch und laden zum häufigen Anhalten, Gucken & Genießen ein. Auf dem Weg zum Frienstein passiert man u. a. folgende markante Felsen:

  • Doppeltürmchen (413 Meter)
  • Rübezahlturm (435 Meter)
  • Rauschensteiner Nadel (428 Meter)
  • Winterbergbarbarine (380 Meter)
  • Bergfried (398 Meter)
  • Rollenturm (405 Meter)

Nichts für schwache Nerven

Von weitem schon ist der Gipfel des 455 Meter hohen Frienstein zu erkennen. Auch die Idagrotte selbst sowie deren abenteuerlicher Zugang - dazu gleich mehr - kann man bereits erahnen. Vorbei am Kleinen Ambos (431 Meter) umkreist man den Frienstein, wessen Gipfelplateau nur Klettern vorbehalten ist. Um zur Idagrotte zu gelangen, muss man am Grottenwart vorbei ein äußerst schmales Felsband begehen. Der etwa schuhbreite Weg führt direkt an der Felswand entlang, während es vorneweg steil bergab geht. Ein paar Haltegriffe befinden sich an dem etwa 5 bis 10 Meter langen Abschnitt. Absolute Schwindelfreiheit ist Voraussetzung, um die Idagrotte zu erreichen. Belohnt wird man mit einer für die Sächsische Schweiz recht großen Kluft- und Schichtfugenhöhle. Im Mittelalter wurde die Idagrotte u. a. als Wohnraum genutzt. Das Übernachten/Boofen in der Idagrotte ist auf Grund vieler, teils tödlicher, Unfälle in der Vergangenheit verboten. Für eine ausgiebige Rast bietet sich die Idagrotte aber allemal an, dafür ist der Ausblick auf die wild zerklüftete Felslandschaft einfach zu spektakulär.

Über den Königsweg zurück nach Lichtenhain

Nach dem durchaus aufregenden Teil der Wanderung folgt nun wieder ein entspannter Abschnitt. Wir verabschieden uns von der Idagrotte und verlassen den Frienstein über den Königsweg. Es geht steil abwärts und die Höhenmeter purzeln beständig. Wir erreichen nun den Vorderen Heideweg, auf welchem es gemütlich durch Waldgebiet zurück ins Kirnitzschtal geht. Dort angelangt erreichen man den Beuthenfall. Der kleine Wasserfall ergießt sich zugegebener Maßen unspektakulär hinter einem Bauzaun und zwischen zwei zerfallenden Häusern - #lostplaces könnte man wohlwollend meinen. Direkt hinter dem Beuthenfall folgt ein letzter knackiger Anstieg auf dieser Wanderung. Es geht auf dem Folgenweg einige Meter sehr steil bergauf. Hat man diesen Abschnitt gemeistert, erreicht man noch den Aussichtspunkt Talblick, ehe man auf dem Panoramaweg wieder Lichtenhain erreicht.

Übernachtungs-Tipp: In Mittelndorf, unweit des Startpunkts dieser Wandertour, befindet sich einer der schönsten Campingplätze in der Sächsischen Schweiz. Das Panorama-Camping Kleine Bergoase wurde in unserem Ranking auf Platz 1 gewählt und ist ein echter Geheimtipp.

Bilder und Eindrücke der Wanderung zur Idagrotte

Lichtenhainer Wasserfall

Der Lichtenhainer Wasserfall im Kirnitzschtal

Felsentor Kuhstall

Einem Highlight folgt das nächste: Das Felsentor Kuhstall

Himmelsleiter Kuhstall

Durch eine enge Felsspalte geht es über die Himmelsleiter auf das Felsentor Kuhstall

Kleiner Winterberg

Ausblick vom Kleinen Winterberg

Affensteinweg Sächsische Schweiz

Bizarre Felsformationen noch & nöcher entlang des Affensteinwegs

Affensteine Sächsische Schweiz

Ein spektakulärer Ausblick jagt den nächsten » Die Wanderung zur Idagrotte ist gespickt mit Highlights

Ausblick vom Frienstein

Ausblick von der Idagrotte am Frienstein

Hinterer Heideweg

Über den Hinteren Heideweg Richtung Beuthenfall

Panoramaweg Lichtenhain

Der Panoramaweg Lichtenhain (Folgenweg) zum Abschluss der Wanderung

 

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