Kahnfahrt in der Kirnitzschklamm

Diese Wanderung führt durch das herrlich verwunschene Kirnitzschtal am östlichsten Punkt des Landkreises Osterzgebirge-Sächsische Schweiz. Gekrönt wird die Schluchtenwanderung mit einer Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse. Vom Wasser aus entfaltet die Kirnitzschklamm noch mal ihren ganz besonderen Charme und so gehört eine Bootsfahrt auf diesem wildromantischen Teil der Kirnitzsch zu einer absoluten Empfehlung. Los geht es in Hinterhermsdorf. Die nicht einmal 700-Seelen Gemeinde ist für sich genommen schon einen Ausflug wert. Hinterhermsdorf liegt auf 374 Metern Höhe und bereits von Weitem ist die Evangelisch-Lutherische Engelkirche zu erkennen. Besonders markant sind die insgesamt 71 Umgebindehäuser - eine Kombination aus slawischen Blockbohlen- und germanischen Fachwerkhäusern. Diese verleihen Hinterhermsdorf ein einzigartiges Aussehen. Nördlich von Hinterhermsdorf befindet sich der Weifbergturm. Von dem über 32 Meter hohen Aussichtsturm erhält man einen tollen Panoramaausblick in die Sächsische Schweiz und in des Elbsandsteingebirge. Die Wanderung durch die Kirnitzschklamm beginnt am kostenpflichtigen Parkplatz Buchenpark.

Charakteristik der Wanderroute

	Wanderregion: Hintere Sächsische Schweiz, Hinterhermsdorf
	Sehenswertes & Highlights: Kahnfahrt Obere Schleuse, Farnmeer im Kirnitzschtal, Wolfsschlucht
	Anspruch/Schwierigkeit: Mittelschwere Tour
	Distanz: 11,3 km
	Gehzeit: ca. 3,5 Stunden
	Höhenmeter: 210 m bergauf, 210 m bergab

Wanderkarte der Rundwanderung

Naturidylle pur

Vom Parkplatz aus folgt man der Wegmarkierung in Richtung Lindigtblick - Brüdersteine. Der Wanderweg Lindigtstraße ist anfangs angenehm breit und der Schotterweg führt langsam bergab in Richtung Kirnitzschtal. Bereits nach etwa 30 Minuten erreicht man die Kirnitzsch. Dem kleinen Nebenfluss der Elbe weicht man für die kommenden Kilometer nicht mehr von der Seite. Auf der Kirnitzschtalstraße bewegt man sich direkt entlang der Deutsch-Tschechischen Grenze. Wanderungen in die Böhmische Schweiz sind von hieraus problemlos möglich und so kommt man u. a. am Grenzübergang Hinterdittersbach vorbei.

Je weiter man sich durch die Kirnitzchklamm bewegt, desto schmaler wird der Wanderweg. Und so schlängelt man sich später auf etwa 1 bis 2 Kilometern Länge einen sehr kleinen, engen Pfad entlang durch ein Meer von mannshohen Farnen. Immer wieder wechseln sich ausladende Täler mit engen Schluchten ab. Dabei lädt die Kirnitzsch an verschiedenen Stellen zum Abkühlen der Füße ein und die Kirnitzschtalwiesen zum Verweilen und Rasten. Auf der Tschechischen Seite der Kirnitzsch können einige markante Felsen entdeckt werden, u. a. der Kirnitzschzwerg, der Grashüpfer und die Kirnitzschkirche. Wer möchte kann eine alternative Wanderroute einschlagen und die Rabensteine erklimmen. Über den Rabensteinweg ist es im Anschluss ebenfalls möglich zur Oberen bzw. Unteren Schleuse zu gelangen, um auf der Kirnitzsch Kahn zu fahren.

Später im Verlauf der Wanderung führt der Weg aus dem Tal durch die Wolfsschlucht steil nach oben. Viele Stufen und Treppen müssen hier gemeistert werden und den Kopf muss man ebenfalls das ein oder andere Mal beim Aufstieg durch die Wolfsschlucht einziehen. Ist dieser erste kräftezerrende Abschnitt geschafft, folgt man den Hohwiesenweg oberhalb der Kirnitzschklamm. Ein weiteres Mal bieten sich abweichende Wanderwege an - der sehr anstrengende Aufstieg zum Aussichtspunkt Hermannseck ist hier besonders hervorzuheben und für Wanderer mit der nötigen Kondition absolut empfehlenswert.

Eine Bootsfahrt die ist lustig

Nun folgt der sicherlich entspannteste Teil der Wanderung. Man erreicht die Bootsstation Untere Schleuse und wartet an der Fähranlegestelle auf den nächsten Kahn. Sobald man im Boot Platz genommen hat, geht es ca. 700 Meter flussaufwärts durch die Kirnitzschklamm. Der Kahnfahrer steuert mit einer Engelsgeduld durch die Klamm und gibt sein Wissen zur Entstehung dieses einzigartigen Biotops Preis und zeigt markante Felsgebilde, wie der Berggeist, das Krokodil oder zwei kopulierende Frösche (entsprechende Vorstellungskraft vorausgesetzt). Die Fahrt in der Kirnitzschklamm dauert etwa 30 Minuten und ist jeden Euro wert - 8 davon werden pro Person benötigt und können bei Ankunft an der Oberen Schleuse bezahlt werden. Hat man das Boot verlassen und wieder festen Boden unter den Füßen, kann man direkt zur kleinen Einkehr an der Oberen Schleuse gehen und sich mit einer Kleinigkeit zu Essen oder etwas zu Trinken stärken. Der anschließende Rückweg nach Hinterhermsdorf hält noch einmal einen anstrengenden Anstieg in der Nähe der Dachshöhle parat. Danach gelangt man über den Hohweg wieder zum Parkplatz Buchenpark und eine äußerst abwechslungsreiche Wanderung durch die Kirnitzschklamm geht zu Ende.

Die wichtigsten Informationen zu einer Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse

Was kostet eine Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse?	Einfache Fahrt: 8,00 € je Erwachsener \| 6,00 € ermäßigt für Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 17 Jahren & Schwerbehinderte \| 16,00 € Familienkarte
Wo kann man an der Oberen Schleuse parken?	Der am nächsten gelegene Parkplatz ist die Buchenparkhalle. Von hieraus dauert es ca. 35 Minuten zu Fuß bis zur Oberen Schleuse. Der Weg ist 2,3 Kilometer lang.
Wann fahren die Boote auf der Oberen Schleuse?	Die Kahnfahrtsaison dauert von Ostern bis zum 31. Oktober. Die Kähne fahren täglich von 9:30 bis 16:30 Uhr. Die letzte Kahnfahrt beginnt 16:00 Uhr.
Wie lange dauert die Fahrt durch die Kirnitzschklamm?	Die Fahrt zwischen Oberer und Unterer Schleuse dauert zwischen 20 und 30 Minuten.
Wie lang ist die Fahrt auf der Oberen Schleuse?	Der Abschnitt für die Kahnfahrt ist etwa 700 Meter lang.