Die Biela, ein Nebenfluss der Elbe, gibt dem Tal im Elbsandsteingebirge seinen Namen. Das Bielatal zieht sich von seiner Quelle, den Sandsteinfelsen von Eiland in der Böhmischen Schweiz, bis Königstein, wo die Biela in die Elbe mündet. Dabei bahnt sich der sehr naturnahe Bach seinen Weg von Ostrov in der Tschechischen Republik über die Ortschaften Rosenthal, Bielatal, Hütten und schließlich Königstein auf insgesamt 18,6 Kilometern Länge. Das Gefälle von Quelle bis Mündung beträgt satte 400 Meter und ist mit ein Grund dafür, dass im Bielatal Sandsteinfelsen mit teils bizarren Formationen entstanden sind. Zu den bekanntesten Sandsteinfelsen zählen die Herkulessäulen, welche ein beliebtes Ausflugsziel in der Sächsischen Schweiz und auch Teil dieser Wanderung sind.
Charakteristik der Wanderroute
Wanderregion: Bielatal, Sächsische Schweiz | |
Sehenswertes & Highlights: Herkulessäulen, Schweizermühle, Ottomühle, Sachsenstein | |
Anspruch/Schwierigkeit: Mittlere Tour | |
Distanz: 8,52 km | |
Gehzeit: ca. 3 Stunden | |
Höhenmeter: 190 m bergauf, 190 m bergab |
Wanderkarte der Rundwanderung
Hammerwerk und Mühle
Im Süden Sachsens befindet sich im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge die Gemeinde Rosenthal-Bielatal. Etwas südlich der Ortschaft Bielatal beginnt die Wanderung zu den Herkulessäulen und den vielen weiteren Highlights in diesem landschaftlich äußerst attraktiven Teil des Bielatals. Den kostenpflichtigen Wanderparkplatz erreicht man kurz nach dem Ortsausgang von Bielatal, indem man einfach der Talstraße folgt. Auf Asphalt werden auch die ersten paar Hundert Meter beschritten bis man die kleine Ortschaft Schweizermühle erreicht. Auf dem Weg zur Schweizermühle wird man am Wegesrand bereits von ersten Felsvorsprüngen, wie dem Apachengesicht, begrüßt, die einen ersten Vorgeschmack liefern auf das was man auf dieser Wanderung noch erleben und entdecken wird. Die Schweizermühle ist eine kleine Ansiedlung und gehört zur Gemeinde Rosenthal-Bielatal. Im Zentrum befindet sich ein altes Hammerwerk mit Mühle, in welchem seit Beginn des 15. Jahrhunderts Schmiedeeisen produziert wurden. Von 1837 bis 1912 wurde in Schweizermühle noch eine Kaltwasserheilanstalt betrieben. Dabei machte man sich die natürlichen Quellen zu Nutze und bot verschiedene Wannenbäder, Schwimmbassin und Brausen an. Heute befinden sich in der Ortschaft Schweizermühle verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten wie das Hammergut Neidberg und das Ferienhaus Waldhaus Bielatal. Möglichkeiten zum Einkehren sind ebenfalls vorhanden.
Die Säulen des Herakles
Nach der Schweizermühle müssen die ersten Höhenmeter bewältigt werden. Nach einem kurzen, aber knackigen Anstieg befindet man sich oberhalb des Tals. Nun warten zahlreiche Aussichtspunkte und Felsvorsprünge, die entdeckt werden wollen. Die vielen kleineren Pfade und Wege sind nicht immer gleich erkennbar, aber gerade das erhöht die Entdeckerfreude bei dieser Wanderung. Einen fantastischen Ausblick erhält man auf der künstlichen Bastion Kaiser-Wilhelm-Feste. Die Bastion wurde 1880 errichtet und soll einer bierseligen Stammtischwette entsprungen sein. Baumeister war J. G. Kaiser. Auf dem weiteren Weg zur den Herkulessäulen lohnt es sich immer wie nach weiteren Aussichtspunkten und Gipfeln Ausschau zu halten. Lohnenswert ist die 390 Meter hohe Spitze Kapuziner und die Zerklüftete Wand. Dann, endlich, erreicht man die Herkulessäulen. Der Name stammt vom Privatgelehrten Carl Merkel und ist angelehnt an eine in der Antike verwendete Bezeichnung für die beidseitig der Straße von Gibraltar aufragenden Berge (Säulen des Herakles). Zu Bestaunen gibt es neben der Großen und Kleinen Herkulessäule noch Herkulessohn, den Schraubenkopf, den Wegelagerer, den Herkulesstein, die Herkuleswand und jede Menge weiterer einzigartiger Felsspitzen. Diese Gipfel sind auch bei Kletterern sehr beliebt.
Gut zu wissen: Die Herkulessäulen sind ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Wenn möglich, empfiehlt es sich diese nicht an Wochenenden oder Feiertagen zu besuchen, da das Besucheraufkommen schon recht hoch sein kann.
Spitzen, Gipfel und ein Stuhl
Die Wanderroute bleibt abwechslungsreich und führt bei ständigem Auf und Ab weiter durch den Wald. Tolle Felsformationen auf dem weiteren Weg sind der Ringelturm (425 Meter) und der Rosenthaler Turm (412 Meter). Danach erreicht man den Aussichtspunkt Großvaterstuhl - genauer gesagt handelt es sich um drei Aussichtspunkte und Felsen, die einen herrlichen Blick ins Bielatal und der Ottomühle im Bielagrund, die nächste Zwischenstation auf dieser Wandertour, gewähren. Auf dem mittleren der drei Aussichtspunkte steht tatsächlich eine aus Holz gefertigte Sitzmöglichkeit. Ob dies der Grund für die Namensgebung Großvaterstuhl ist und was es damit auf sich hat, ist nicht bekannt. Für sachdienliche Hinweise kann gerne die Kommentarfunktion verwendet werden. Das nächste Ziel, die Ottomühle, vor Augen folgt der kurze Abstieg. Seit 1548 ist die Ottomühle als Herberge und Gasthof in der Sächsischen Schweiz bekannt. Der ursprüngliche Name war Zaunknechtmühle. Die Umbenennung fand 1880 durch die Familie Otto statt. Wer eine Stärkung benötigt, wird hier fündig, bevor es auf der westlichen Seite der Biela auf den Rückweg geht.
Treppensteigen für Fortgeschrittene
Nach dem die Ottomühle verlassen wurde, führt der Weg kurz an einem Feld entlang bevor es wieder in den Wald und nach oben geht. Von nun an kann man das Tal von der anderen Seite bewundern und erhält so Aussicht auf die eben selbst passierten Landmarken, wie die Herkulessäulen und Kaiser-Wilhelm-Feste. Im Folgenden führt der Weg vorbei an beliebten Kletterfelsen - Wiesenkopf, Zauberberg, Fritziturm und Johannismauer - um nur einige zu nennen. Zum Ende der Bielatal Wanderung geht es noch mal steil und fast senkrecht nach oben. Wer der den Sachsenstein erklimmen möchte, hat zwei sehr lange Eisenleitern zu bezwingen. Für den Aufstieg empfiehlt es sich den Rucksack abzusetzen und unten zu lassen. Die Felsspalte durch die die zweite Leiter führt, ist wirklich ziemlich eng. In luftiger Höhe auf 417 Metern kann man dann noch einmal den fantastischen Ausblick über das Bieletal genießen. Die letzten Meter der Wanderung führen auf dem Korbfeilenweg zurück über die Schweizermühle zum Parkplatz wo das kleine Abenteuer begann.
Bilder und Eindrücke der Wanderung im Bielatal
Blick über einen Teil des Bielatal in der Sächsischen Schweiz
Der Rosengarten in der Nähe der Schweizermühle
Der Aussichtspunkt Kaiser-Wilhelm-Feste
Die Herkulessäulen in ihrer vollen Pracht
Die Große und Kleine Herkulessäule
Vielfältige Wanderungen sind im Bielatal möglich
Aussichtspunkt Großvaterstuhl
Blick auf die Ottomühle im Bielagrund
Eisenleiter zum Erklimmen des Sachsensteins
Schöne Wanderung
Klasse Tour, herrliche Fotos, leider kein einziges vom Bielabach. Trotzdem Danke!