Rundwanderung am Großsee im Naturpark Schlaubetal

Am südlichen Ende des Naturpark Schlaubetal befindet sich ein ganz besonderes Kleinod für Naturliebhaber - der Großsee. Der Großsee ist ein ehemaliger Gletschersee, welcher während der letzten Eiszeit entstanden ist und nun in einer Landschaft aus Hügeln, Sandheiden und Heidemooren eingebettet ist. Der Großsee grenzt direkt an das Naturschutzgebiet Pinnower Läuche und Tauersche Eichen und liegt neben dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lieberoser Heide. Größere Ortschaften in der Nähe ist die ca. 15 Kilometer entfernte Stadt Guben an der polnischen Grenze und die ca. 13 Kilometer entfernte Stadt Peitz. Flächenmäßig umfasst der Großsee etwa 31 Hektar und ist an seiner tiefsten Stelle ca. 9 Meter tief. Der Großsee verfügt über keine natürlichen Zu- und Abflüsse und in dessen Folge ist der Seespiegel in den vergangenen Jahrzehnten um etwa 1,50 Meter gesunken. Das tut der Seequalität jedoch bisher keinen Abbruch - dem zu den DAV-Gewässern im Landbrandenburg gehörenden Natursee wird stets eine ausgezeichnete Wasserqualität mit Sichttiefen bis zu einem Meter attestiert. Die leichte Rundwanderung um den Naturbadesee kann je nach Jahreszeit und Witterungsbedingungen ideal mit einem ausgedehnten Badetag verknüpft werden.

Charakteristik der Wanderroute

	Wanderregion: Naturpark Schlaubetal, Lausitz, Brandenburg
	Sehenswertes & Highlights: Baden im Großsee, Šejnejda (niedersorbisch für Schönhöhe), Feuerwachtturm
	Anspruch/Schwierigkeit: Einfache Tour
	Distanz: 7,35 km
	Gehzeit: ca. 2 Stunden
	Höhenmeter: 40 m bergauf, 40 m bergab

Wanderkarte der Rundwanderung um den Großsee

Rundwanderung Großsee - Schönhöhe Teerofen

Die Wanderung beginnt an der Ostseite des Großsees. Hier befindet sich ein großzügiger, kostenpflichtiger Parkplatz. Dieser dient den vielen Badegästen im Sommer, Campinggästen und Tagesausflüglern als Ausgangspunkt. Gleich zu Beginn der Wanderung wird man von dem großen, ausladenden und nahezu weißen Sandstrand begrüßt - ein Grund für die große Beliebtheit des Großsees. Das sehen vermutlich auch die vielen Dauercamper so, die sich auf dem angrenzenden Campingplatz "Waldcamping am Großsee" gemütlich gemacht haben. Der Weg führt am direkt am südlichen Ufer entlang zu einem weiteren Strandabschnitt. Dieser wird unter Einheimischen auch liebevoll "Armeestrand" genannt und gilt insbesondere für Menschen, die sich nach Ruhe sehnen, als Geheimtipp. Am Oststrand kann es gerade in Ferienzeit doch schon recht voll und trubelig werden. Weiter geht es nun auf einem ufernahen Wanderweg bis zum westlichsten Punkt des Großsees.

Spreewälder Sagenfiguren auf der Spur

Vom Westufer aus folgt man den Großsee Weg nach Norden. Die kleine Landstraße wird überquert direkt wieder in den Wald hinein. Nach einigen Metern tut sich ein großes Feld vor einem auf und die kleine Ortschaft Schönhöhe ist bereits in Sichtweite. Das vollständig von Waldgebiet umgebene Örtchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Tauer im Landkreis Spree-Neiße und zählt etwa 50 Einwohner. Läuft man die Dorfstraße entlang kann man geschnitzte Holzfiguren entdecken. Auf Tafeln werden die niedersorbischen Sagen und Bräuche um den Schlangenkönig, die Lutki und die Mittagsfrau erklärt. Am Ortsausgang von Schönehöhe geht es linker Hand über einen kleinen Pfad wieder in Wald.

Kurze Zeit später passiert man einen ehemaligen Feuerwachtturm. Das Gebäude ist seit Jahrzehnten nicht mehr in Betrieb und eine Begehung nicht möglich - obgleich der Ausblick über das südliche Schlaubetal und Seengebiet sicher famos wäre. Der letzte Teil der Rundwanderung führt am nördlichen Ufer des Großsees durch die Kolonie Teerofen (Mazniki). Der erste Teerofen wurde bereits 1665 erwähnt und der zweite im Jahr 1718 in Betrieb genommen. Seit 1852 wurde die Teerbrennerei eingestellt. Nach der Siedlung erreicht man wieder einen Abschnitt, welcher zum Waldcamping am Großsee gehört. Wieder am Oststrand angelangt, kann man sich von der kleinen Tour stärken. Der Campingplatz-Betreiber führt den Kiosk Seeblick am Großsee und bietet hier Warm- und Kaltegetränke sowie ein kleines Imbissangebot an. Für das größere Restaurant mit Veranstaltungslocation wird aktuell ein Pächter gesucht (Stand April 2022), der diesen wunderbaren Ort wieder mit Leben füllt.