Spitzhaus Radebeul & Lößnitzgrund

Wer Radebeul und seine ausgedehnten Weinhänge erkunden möchte, kommt an einem absoluten Klassiker nicht vorbei - das Spitzhaus Radebeul. Das ehemalige Lusthaus der sächsischen Kreisstadt Radebeul bei Dresden thront gut sichtbar auf den Weinhängen über der Stadt und ist schon von weitem aus gut erkennbar. Das Spitzhaus befindet sich in einer Höhe von 241,30 Metern und liegt damit gut 100 Meter höher als die darunter gelegene Hoflößnitz. Die Hoflößnitz ist das städtische Weingut der Stadt Radebeul und befindet sich direkt an der Sächsischen Weinstraße, welche auf ca. 60 Kilometern von Pirna über Pillnitz, Radebeul, Coswig und Meißen bis nach Diesbar-Seußlitz führt. Auf dieser Rundwanderung entdeckt man nicht nur das Spitzhaus samt phänomenalen Ausblick über Radebeul, sondern wandelt auch auf den Spuren des bekannten Schriftstellers Karl-May und entdeckt den Lößnitzgrund mit seiner ikonischen Schmalspurbahn.

 

Charakteristik der Wanderroute

 

Wanderregion: Radebeul, Dresden, Sachsen
Sehenswertes & Highlights: Spitzhaus Radebeul, Bismarckturm, Spitzhaustreppe, ehemalige Mühlen am Lößnitzgrund, Lößnitzdackel
Anspruch/Schwierigkeit: Mittelschwere Tour
Distanz: 11,50 km
Gehzeit: ca. 3,5 Stunden
Höhenmeter: 190 m bergauf, 200 m bergab

 

Wanderkarte der Rundwanderung

Auf dem Eggersweg zum Spitzhaus

Die Wanderung zum Spitzhaus und durch den Lößnitzgrund beginnt im Radebeuler Stadtteil Oberlößnitz. Mitten in dem von Villen-geprägten Stadtteil beginnt die Tour direkt in Richtung Weinhänge. Der Startpunkt auf der Karte markiert einen Bereich, in welchem man kostenfreie Parkplätze finden kann. Im überwiegenden Gebiet ist Parken verboten oder nur an ausgewiesenen Parkplätzen kostenpflichtig möglich. Man erreicht die Weinhänge aber auch sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln - bspw. Mit der Straßenbahnlinie 4 bis zur Haltestelle "Radebeul Wasastraße".

Auf der Weberstraße entlang erreicht man die Weinhänge und nur einen kurzen Moment und ein bisschen Anstrengung aka Höhenmeter später erhält man das erste Mal einen tollen Ausblick über Radebeul und die Weinhänge. Während man nun dem Eggersweg folgt, kann man zu seiner rechten Seite bereits das Spitzhaus erblicken. Unmittelbar neben dem Spitzhaus befindet sich der Bismarckturm. Ein kleiner Pfad führt zu dem auch als Bismarcksäule bekanntem Turm hinauf. Der Bismarckturm ist 18 Meter hoch. Im Jahr 1907 wurde der Bau zu Ehren des Fürsten Otto von Bismarck fertiggestellt. Der Radebeuler Turm ist einer von 145 noch existierenden Bismarcktürmen in ganz Deutschland. Es ist nun der höchste Punkt der Wanderung bereits erreicht und man wird mit einem fantastischen Weitblick über Radebeul und bis weiter über Dresden hinaus belohnt. Und weil das Panorama so einmalig ist, kommt man am Spitzhaus Radebeul und dem Bismarckturm auf dem Rückweg auch ein zweites Mal vorbei. Spätestens dann kann die Möglichkeit ergriffen werden, in dem heutigen Ausflugslokal Spitzhaus eine ausgiebige Rast zu machen.

Öffnungszeiten Restaurant im Spitzhaus Radebeul
Montag und Dienstag Ruhetag
Mittoch bis Freitag 17:00 bis 21:00 Uhr
Samstag 12:00 bis 21:00 Uhr
Sonntag 9:30 bis 13:30 Uhr
Spitzhaus Radebeul Parken
Entlang der Spitzhausstraße stehen kostenfreie Parkplätze zur Verfügung. Bei gutem Wetter, Ferien, etc. sind diese häufig komplett belegt.

Auf den Spuren der Lößnitzgrundbahn

Die nächsten Meter wandert man bequem oberhalb der Weinhänge und genießt noch den Ausblick bevor es einen steilen, schmalen Pfad bergab zur Lößnitzgrundstraße geht (siehe Komoot Offgrid-Abschnitt). Unten angekommen überquert man die Straße und Schienen und wandert von nun am durch den Lößnitzgrund. Der Lößnitzgrund ist ein bis zu 50 Meter tiefes Sohlental des Lößnitzbaches. Der Lößnitzbach ist 6,7 Kilometer lang. Er entspringt am Dippelsdorfer Teich und mündet in die Elbe. Nicht nur der Bach, sondern auch Schienen schlängeln sich durch den Lößnitzgrund. Auf diesen Schienen mit einer Spurweite von 750 mm fährt die sächsische Schmalspurbahn von Radebeul-Ost nach Radeberg. Wer ein wenig Glück hat, begegnet auf seiner Wanderung der historischen Lokomotive, welche umgangssprachlich als Lößnitzdackel bekannt ist.

Auf der Wanderung durch den Lößnitzgrund können insgesamt 6 ehemalige Mühlen entdeckt werden (mehr dazu siehe Tabelle unten). Später folgt man dem Dreizehn-Brücken-Weg am Lindenauer Bach und überquert diverse kleinere Stege. Im Waldgebiet befinden sich viele kleinere Pachtgärten und Wochenendgrundstücke. Auf etwa der Hälfte des Dreizehn-Brücken-Weg führen schmale Stufen steil nach oben und so folgt man kurze Zeit später dem Bachlauf des Bach aus Buchholz. An der Gabelung Käuzchenweg und Auenweg verlässt man den Wald und man erblickt Felder sowie die Friedewald, einen Ortsteil der Gemeinde Moritzburg. Durch die Ortschaft Friedewald führt auch der weitere Verlauf der Wanderung bis man erneut den Weg oder besser gesagt die Schienen des Lößnitzdackels kreuzt. An der Kaisermühle vorbei läuft man nun über Feldwege nach Wahnsdorf. In der Ferne lässt sich der Dippeldorfer Teich, und bei guter Sicht das Schloss Moritzburg erblicken.

Die Mühlen im Lößnitzgrund

Kaisermühle

Seit dem 16. Jahrhundert,
Mahlbetrieb bis 1903
1908 nach Brand Neubau als Gaststätte

Schefflermühle

Seit 1739 in Familienbesitz
1908 Brand und Neuaufbau

Meierei

Im 16. Jahrhundert als "Iltzschens Mühle" bekannt,
Auch Landwirtschaft und Bäckereibetrieb
Ab 1881 Gaststätte

Carlowitzmühle

Seit dem 16 Jahrhundert,
Ab 1881 Elektrizitätswerk

Grundmühle

Seit dem 16. Jahrhundert,
Ende des 19. Jahrhunderts Gaststätte und Bäckerei
Seit 1993 neue Gaststätte

Jägermühle

Erstmals 1714/1715,
Betrieb Ende des 19. Jahrhunderts eingestellt

 

Die Radebeuler Ursprungsgemeinde Wahnsdorf

Der letzte Abschnitt der Wanderung führt durch Dörfchen Wahnsdorf. Die Ortschaft ist vor allem durch schmucke Ein- und Zweifamilienhäuser sowie kleinere Höfe geprägt. Wahnsdorf wurde gemeinsam mit Oberlößnitz 1934 nach Radebeul eingemeindet. Das Dorf beherbergt verschiedene Ausflugsgaststätten wie die "Wilhelmshöhe", "Zum Pfeiffer“ und das Restaurant "Zur grauen Presse". Und über Wahnsdorf erreichen schließlich auch alle Wandermuffel das Spitzhaus. Über die Spitzhausstraße kann das bekannte Radebeuler Restaurant bequem per Auto erreicht werden. Der Abstieg von den Weinhängen erfolgt über die denkmalgeschützte Spitzhaustreppe, welche das Hoflößnitz mit dem Bismarckturm und dem Spitzhaus Radebeul verbindet. Die Spitzhaustreppe wird auch Himmelstreppe oder Jahrestreppe genannt. Jahrestreppe deshalb, weil sich ursprünglich auf 52 Absätzen 365 Stufen verteilen. Mittlerweile wurde die einst von Matthäus Daniel Pöppelmann geplante Spitzhaustreppe saniert und umfasst 57 Absätze und 397 Stufen. Die Treppe ist insgesamt 220 Meter lang und man überwindet eine Höhe von 76 Metern. Damit bildet die Spitzhaustreppe einen grandiosen Abschluss dieser abwechslungsreichen Wanderung durch Radebeul und den Lößnitzgrund.

Bilder und Eindrücke der Wanderung zum Spitzhaus & durch den Lößnitzgrund

Weinhänge in Radebeul

Die Weinhänge in Radebeul » prachtvolles Farbspiel, vor allem im Herbst

Eggersweg Radebeul

Auf dem Eggersweg geht es hinauf zu den Weinhängen und dem Spitzhaus

Spitzhaus Radebeul

Das Spitzhaus thronend über Radebeul

Bismarckturm Radebeul

 Der Bismarckturm in Radebeul

Spitzhaustreppe

 Die Spitzhaustreppe mit seinen 397 Stufen

Wanderung durch den Lößnitzgrund

Viele Möglichkeiten bieten sich dem Wanderer im Lößnitzgrund

Lößnitzdackel

Der Lößnitzdackel » Die Chancen stehen gut ihm auf der Wanderung zu begegnen

Bilz Rundweg Lößnitzgrund

Rückweg über Felder nach Wahnsdorf » Im Hintergrund ist Schloss Moritzburg zu erkennen

Spitzhaus Blick von Hoflößnitz

Das Spitzhaus Radebeul » Blick vom Hoflößnitz

 

Rubriken: Wandertour, Radebeul

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