Zaschendorf - Hoch über Dresden

Klein, aber fein: Genauso ist Zaschendorf. Mit einer Höhe von durchschnittlich 340 Metern ist Zaschendorf nicht nur das am höchsten gelegene Dorf des Schönfelder Hochlands, sondern von ganz Dresden. Trotz der kleinen Größe ist die Ortschaft in ein „Unterdorf“ sowie „Oberdorf“ unterteilt.

Waldhufendorf und Platzdorf

Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts machte sich Zaschendorf als sogenanntes Waldhufendorf einen Namen, das sich in Richtung Norden und Nordosten hin ausbreitete. Vereinzelte Höfe entstanden im einstigen Waldhufendorf an der Straße oder der Talsohle entlang. Aus dem Grund wird die Besiedlungsform auch gern als Reihendorf bezeichnet. Heute präsentiert sich die Ortschaft als klassisches Platzdorf, von dem alle Straßen der Ortschaft bis zum Dorfplatz führen. Die Anfänge des Kleinods gehen allerdings wesentlich weiter zurück.

Namentliche Ursprünge

Was im 11. oder 12. Jahrhundert als Ansiedlung von fränkischen Bauern begann, stand schnell unter dem Einfluss eines Lokators namens Castislav. An diesen Kolonialland verteilenden Ritter erinnert auch an die erste Ortsbezeichnung um 1360, als das heutige Zaschendorf noch Zcaclauwendorf hieß. Andere Historiker vermuten, dass die Ortsbezeichnung ebenfalls mit Vornamen wie Zschaßlaw, Schasliw, Tsastolaus oder Castolaus in Verbindung steht. Der Vorname Zcschaschlaw geht vermutlich auf eine Familie von Schönfeld zurück.

Ein idyllisch gelegenes Dorf

Nördlich verlaufen an dem Dorf der Eschdorfer Flur und die Doberwiesen entlang. Im Süden grenzt Zaschendorf an das Waldgebiet Pillnitz (siehe auch Leitenweg Pillnitz). Im Laufe der Zeit entstanden in und um den Ort kleinere Attraktionen wie das Rittergut Schönfeld, das bis heute fest mit der Historie des Dorfs verbunden ist. Ab 1900 war es der landschaftlich reizvollen Lage Zaschendorfs zu verdanken, dass das Dörfchen im Zusammenspiel mit Borsberg als Zentrum der Sommerfrische und Höhen-Luftkurort ausgebaut werden sollte. Voller Tatendrang verfolgte der einstige Ortsverein Borsberg-Zaschendorf-Reitzendorf dieses Ziel. Doch der Plan schlug fehl. Dennoch gelang es dem Ortsverein, neuen und gesunden Wohnraum zu erschaffen. Im Zuge des Ersten Weltkriegs konzentrierten sich immer mehr Arbeiter darauf, entlang der alten Höhenstraße neue Häuser zu errichten.

Ein beliebter Treffpunkt für Segelflieger und Hobbypiloten

Rund um den Triebenberg wurde ab Beginn der 1930er Jahre ein neues Kapitel aufgeschlagen, indem erstmals Segelflieger die Lüfte eroberten. Allerdings konnten Segelflieger die Sportart ab der Mitte der 1940er Jahre nicht mehr ausüben, da der Zweite Weltkrieg vor Ort seine Spuren hinterließ. Dank des mutigen Verhaltens der Bevölkerung in der Region gelang es dennoch, dass einige Wehrmachtsverbände wieder abzogen. Dadurch wurde eine komplette Zerstörung des Dorfs vermieden.

Ein wissenschaftliches Zentrum

Seitdem diese Zeiten der Vergangenheit angehören, steht der Triebenberg heute wieder als Ausgangsbasis für viele Hobbypiloten hoch im Kurs. Segelflieger fanden allerdings nicht zu der Erhebung zurück. In der einstigen Radarstation für Sowjetische Streitkräfte ist heute ein neues Labor für elektronische Holographie und Höchstauflösungs-Elektronenmikroskopie der TU untergebracht. Dieses Labor gilt heute als Institution von Weltruf.

Interessante Baudenkmäler

Wer heute auf einem Rundgang durch Zaschendorf seine Blicke schweifen lässt, wird gewiss das einstige Müllerwohnhaus am Triebenberg entdecken. Ein besonders markantes Detail dieses verputzten Natursteinbaus ist die abgebrochene dazugehörige Mühle. Die an der Dorfstraße gelegene Handschwengelpumpe geht schon bis auf das 19. Jahrhundert zurück.

Eine Wanderung von den Hohen Brücken bis zum Triebenberg

Einer der schönsten Wanderpfade in Zaschendorf führt den von den Hohen Brücken bis zum Triebenberg entlang. Auf dieser Route folgen Wanderer auf der Straße „Am Waldrand“ bis nach Zaschendorf hinaus, um an Waldwiesen und Pferdekoppeln entlang bis zum Waldrand zu gelangen. An dieser Stelle führt links ein schmaler Weg entlang, der bis zu einem kleinen Tal verläuft. Orientieren sich Wanderer nun weiterhin am Steig, sind die sogenannten Hohen Brücken zum Greifen nah. Diese im 18. Jahrhundert errichteten Bauwerke verfolgten den Zweck, Jagdwege für Pferde und Wagen zu erschaffen. Nach Passieren des Waldrandes gelangen Besucher auf Schusters Rappen zur Wünschendorfer Wiese, an der sich auf der rechten Seite ein Kriegerdenkmal befindet. Die nächsten Stationen sind der Wiesenweg und ein Stück Wald, nach dem Wanderer nach einem Kalkhaufen rechts bis zum Plattenweg abbiegen. Der Weg nach Zaschendorf verläuft in die linke Richtung. Rechts erscheint der Triebenberg, der mit einer Höhe von 383 Metern die höchste Erhebung des gesamten Schönfelder Hochlands ist. Bei schönem Wetter gibt der Berg nicht nur den Panoramablick auf die Dresdner Elbtalweitung, sondern auch auf die gesamte Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge frei.

Insider-Tipp: In der Nähe von Zaschendorf befindet sich die Heimat des Wohnmobils Balu. Wer mit diesem gerne im Urlaub unterwegs sein möchte, kann dieses unter Wohnmobil Dresden mieten.

Charakteristik des Ausflugs

 

Ausflugsregion: Zaschendorf, Schönfelder Hochland, Sachsen, Deutschland
Sehenswertes & Hightlights: Höchster Ort Dresdens auf 340 m
Anspruch/Schwierigkeit: Gut mit dem Auto zu erreichen, für Wanderer je nach Startpunkt mit einigen Höhenmetern verbunden
Höhenmeter: 340 m

 

Hier befindet sich der Ausflugsort Zaschendorf

 

BIlder und Eindrücke von Zaschendorf

 

Zaschendorf in Dresden

Blick in Richtung Sächsische Schweiz und auf Pirna

Zaschendorf im Schönfelder Hochland

Felder oberhalb von Zaschendorf in Richtung Triebenberg

Ausblick von Dresdens höchst gelegenem Ort

Über den Wolken: Nebelfelder im Tal unterhalb von Zaschendorf

Zaschendorf bei Winter

Winterparadies: Blick über das schneebedeckte Zaschendorf im Winter

Ortseingangsschild von Zaschendorf

Ortseingangsschild von Zaschendorf in Dresden

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