In der südlichen Sächsischen Schweiz, nahe der deutsch-tschechischen Grenze, liegt die Gemeinde Reinhardtsdorf-Schöna. Die etwa 1.300 Seelengemeinde befindet sich linkselbisch südöstlich von Bad Schandau und lebt durch seine reizvolle Lage vor allem vom Tourismus. Es gibt zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten wie Ferienwohnungen und Pensionen, die zum längeren Aufenthalt einladen. Durch die günstige zentrale Lage im Elbsandsteingebirge können von manigfaltige Wanderungen - sowohl in Deutschland als auch in Tschechien - ohne längere Anfahrten unternommen werden. Aber auch für Tagesausflügler lohnt sich die Fahrt nach Schöna. Von Dresden aus ist man in ca. einer Stunde im Zentrum von Reinhardtsdorf angelangt und kann das Auto in Nähe der Kirche abstellen, um zu Fuß in die Natur aufzubrechen. Highlights dieser mittelschweren Rundwanderung sind die Aufstiege zum Zirkelstein und der Kaiserkrone. Doch bevor die beiden Tafelberge (bzw. bei der Kaiserkrone deren über Jahre zerklüfteter Rest) erklommen werden, führt der Weg durch Reinhardtsdorf-Schöna in Richtung Elbe.
Charakteristik der Wanderroute
Wanderregion: Reinhardtsdorf-Schöna, Südliche Sächsische Schweiz | |
Sehenswertes & Highlights: Aufstieg Zirkelstein & Kaiserkrone, Ausblick Hunskirche, Elbhangweg, Dorf Schöna | |
Anspruch/Schwierigkeit: Mittelschwere Tour | |
Distanz: 14,4 km | |
Gehzeit: ca. 4 Stunden | |
Höhenmeter: 330 m bergauf, 260 m bergab |
Wanderkarte der Rundwanderung
Erst einmal abwärts
Wir verlassen Reinhardtsdorf-Schöna über die Uckerleite - einen Feldweg der geradewegs Richtung Elbe bringt. Bevor man in den Wald hinabsteigt, kann man die weiteren Etappenziele dieser Wanderung in der Ferne bewundern. Die Kaiserkrone und der Zirkelstein sind gut am Horizont über Schöna zu erkennen. Wer seinen Blick über das Feld in nördliche Richtung schweifen lässt, erhält einen ersten beeindruckenden Blick über die Schrammsteine. Der Waldweg führt abwärts bis zur sogenannten Hunskirche. Von diesem 199 Meter hohen Aussichtspunkt erhält man einen tollen Ausblick auf die Elbe und die Ortschaft Schmilka. Im Folgenden geht es ein kurzes Stück steil bergab bis man auf den Mittelhangweg gelangt. Diesen folgt man bis in den Hirschgrund, überquert den Mühlgrundbach um vorbei an der Burg Schöna auf den Elbhangweg zu gelangen. Nun geht es entspannt immer entlang der Elbe. Auf Höhe von Schmilka lässt sich in Ruhe der Fährverkehr beobachten. Unterhalb des Elbhangweg verläuft zudem die Zugverbindung, welche eine bequeme An- und Abreise mit der Bahn ebenso problemlos ermöglicht. Einige Zeit später verlassen wir den Elbhangweg über den Aschersteig. Nach dieser steilen und knackigen Passage gelangt man wieder auf einen Feldweg und wird mit tollen Perspektiven auf Kaiserkrone und Zirkelstein belohnt.
Numero Uno: Aufstieg zum Zirkelstein
Zuerst steht der Aufstieg auf den 384,50 Meter hohen Zirkelstein an. Es handelt sich hierbei um den kleinsten Tafelberg in der gesamten Sächsischen Schweiz. Auf Grund seiner tollen Lage und charakteristischen Form (welche an einen Zirkel erinnert, daher der Name Zirkelstein) ist er bei Wanderern und Ausflüglern seit jeher sehr beliebt. Nicht zuletzt trug das Gemälde "Der Wanderer über dem Nebelmeer" von Caspar David Friedrich zur Bekanntheit des Zirkelsteins bei. Der Aufstieg auf den Zirkelstein erfolgt von Süden. Vorbei am ZirkelsteinResort führt ein Weg steil bergauf. Recht schnell erreicht man die ersten Metalltreppen, welche es zu Erklimmen gilt. Kurze Zeit und einige Stufen später erreicht man die Spitze des Zirkelsteins. Für die Anstrengungen wird man mit einem 360 Grad Panoramablick belohnt. Richtung Osten und Süden reicht der Blick bis weit nach Tschechien. Richtung Südwesten erblickt man deutlich die Zschirnsteine und im Norden ist u. a. der so markante Lilienstein zu sehen. Das nächste Etappenziel, die direkt an Schöna grenzende Kaiserkrone, hat der aufmerksame Wanderer natürlich ebenfalls bereits fest im Visier.
Fun Fact am Rande: Im August 2021 stand der Zirkelstein in der Sächsischen Schweiz auf Ebay zum Verkauf. Für etwa 200.000 € wurde dieser an einen anonymen Käufer verkauft und befindet sich seitdem in Privatbesitz. Als Ausflugsziel bleibt der Tafelberg aber weiter erhalten. Die neuen Eigentümer haben sich laut sächsischem Waldgesetz dazu verpflichtet, den Zirkelstein öffentlich begehbar zu halten und ordnungsmäßige Forstwirtschaft zu betreiben.
Der Nächste bitte: die Kaiserkrone erklimmen
Nach dem Abstieg über die nördliche Seite des Zirkelstein geht es in den Ortsteil Schöna. Vorbei an wunderbar restaurierten Fachwerkhäusern läuft man die Bahnhofstraße entlang, um kurze Zeit später nach links zwischen Wohnhäusern hindurch über den Caspar-David-Friedrich-Weg die Kaiserkrone zu besteigen. Der höchste Punkt der Kaiserkrone ist 350,80 Meter hoch und Aufstieg ist kurz und nicht sehr anstrengend. Der Gipfel selbst teilt sich in drei begehbare Felsen auf, welche über diverse Leitern und kleinere gesicherte Wege erobert werden wollen. Für einen Ausflug mit der Familie und Kindern ist die Kaiserkrone somit sehr gut geeignet. Die Ausblicke von der Kaiserkrone sind ähnlich wie vom Zirkelstein in alle Richtungen fantastisch - der Anblick des Zirkelstein selbst sollte hier natürlich hervorgehoben werden. Ärgerlich: Der südliche Felsen wird mittlerweile von einem bereits aus der Ferne deutlich erkennbaren Funkturm "geziert". Nach dem Abstieg von der Kaiserkrone geht es über die Hauptstraße wieder zurück zum Wanderparkplatz.
Bilder und Eindrücke der Wanderung zum Zirkelstein und der Kaiserkrone
Erstes Etappenziel der Wanderung: Aussichtspunkt Hunskirche
Blick auf Schmilka und die Fähre
Der Zirkelstein im Vordergrund - die Kaiserkrone im Hintergrund
Blick über die Ortsteile Schöna und Reinhardtsdorf vom Zirkelstein
Ausblick vom Zirkelstein bis weit in den tschechischen Teil des Elbsandsteingebirges
Ausblick von der Kaiserkrone » Großer und kleiner Zschirnstein am Horizont
Gesicherte Pfade und Wege auf der Kaiserkrone laden zum Entdecken ein
Blick über Schöna von der Kaiserkrone mit dem Lilienstein in der Ferne